Krisen wie die Finanzkrise in den Jahren 2007 und 2008 sowie die Corona-Pandemie haben die ganze Welt erschüttert. Auch in Deutschland waren und sind die Auswirkungen dieser Krisen deutlich zu spüren. Für Unternehmen sind Krisen zunächst einmal eine wirtschaftliche Herausforderung. Zugleich stellen sie aber auch die Möglichkeit dar, sich weiterzuentwickeln. Nicht selten werden die alten eingeschwungenen Zustände (Komfort Zone) nur durch einen Schock verlassen. So sind in der Vergangenheit bereits wertvolle Erfindungen entstanden.

Die Herausforderung für Führungskräfte besteht darin, durch intelligentes Krisenmanagement an der Krise zu wachsen. Das funktioniert unter anderem durch eine mutige Herangehensweise und durch die Offenheit für neue Ideen und Möglichkeiten.

Falls Sie selbst mitten in der Krise stehen oder sich kurz vor einer Krise befinden, sollten Sie die folgenden Tipps für gutes Krisenmanagement beachten:

#1 Zeigen Sie Mut und bleiben Sie ruhig

In der Krise gilt zunächst, dass Sie die Ruhe behalten sollten. Sammeln Sie sich, atmen Sie tief durch und nehmen Sie gedanklich und wenn nötig auch räumlich Abstand. Je nach Ernsthaftigkeit der Krise, muss die Phase des zeitlichen und räumlichen Abstandes recht kurz ausfallen, da ggfs. akuter Handlungsbedarf besteht. Beweisen Sie als Nächstes den Mut, Ihren Problemen ehrlich ins Auge zu blicken, anstatt sie zu ignorieren oder auf einen anderen Tag zu verschieben.

Dazu gehört, dass Sie mit Ihrem Team über realistische Szenarien für das Krisenmanagement diskutieren. Gehen Sie die Krise so rational wie möglich an und achten Sie stets darauf, einen klaren Kopf zu behalten. Als Führungskraft sollten Sie die “Stimme der Vernunft” darstellen. Ein verlässlicher Zeitplan, der jedoch immer die Option enthält, angepasst zu werden, ist ein guter erster Schritt für das Krisenmanagement. Im nächsten Abschnitt erfahren Sie mehr zu Zeitplänen, aber so viel schon einmal vorab: Ein zu ambitionierter Zeitplan, der nicht eingehalten werden kann, wäre hingegen ein großer Fehler. Umso wichtiger ist es, als Führungskraft die Balance zwischen Ambition und Realismus zu finden.

#2 Entwickeln Sie einen klaren Plan

Gute Führungskräfte sind in der Lage, selbst in unsicheren Zeiten rasch gute Entscheidungen zu treffen. Dafür ist es wichtig, intelligente Kompromisse einzugehen und auf proaktive Lösungen zu setzen. Anstatt allzu viel Zeit mit der Suche nach den zugrundeliegenden Problemen zu verbringen, ist es zunächst wichtig, aktiv zu werden.

Zugleich sollten Personen in führenden positionen flexibel und anpassungsfähig sein. Hinterfragen Sie Ihre eigenen Entscheidungen, bitten Sie um Feedback und bleiben Sie stets offen für eine Neubewertung der Situation und der gewählten Maßnahmen. Dabei handelt es sich nicht etwa um Zeichen von Schwäche, sondern von Weisheit, Flexibilität und Realitätsnähe.

Ein klarer Plan für das Krisenmanagement ist gefragt, um Sie und Ihr Team durch die Krise zu steuern. Eine Krise entsteht häufig nicht plötzlich sondern kündigt sich langsam an. Teilweise sind die Anzeichen so subtil, dass derjenige, der sich innerhalb des Systems befindet, die Anzeichen nicht rechtzeitig bemerkt. Der Gesetzgeber hat auf diese Gegebenheit reagiert und in das neue StaRUG ein Frühwarnsystem integriert. Mit dem Frühwarnsystem gemäß StaRUG gelingt es Ihnen, rechtzeitig vor einer möglichen oder drohenden Krise die notwendigen Maßnahmen zu planen. Selbst in der Krise ist der Restrukturierungsrahmen Ihre Möglichkeit, realistische Lösungen zu finden. Diese helfen Ihrem Unternehmen durch die Krise und sorgen zudem dafür, dass Sie in Zukunft besser auf derartige Herausforderungen vorbereitet sind.

#3 Seien Sie ein Vorbild für Ihre Mitarbeiter

Denken Sie daran, dass Sie auch während der Krise als Führungskraft eine wichtige Vorbildfunktion haben. Finden Sie eine gute Balance zwischen Stärke, Motivationskraft, Bescheidenheit und Authentizität. So signalisieren Sie Ihrem Team, dass Sie weiterhin den Überblick haben, zugleich aber auch dazu bereit sind, neue Wege auszuprobieren.

Der Schlüssel für das Krisenmanagement ist eine effektive und transparente Kommunikation. Punkten Sie mit Empathie und überzeugen Sie Ihr Team davon, dass Sie gemeinsam eine gute Lösung finden werden. Anstatt jedoch Luftschlösser zu bauen, sollten Sie authentisch und ehrlich kommunizieren.

Für Sie ist wichtig zu wissen, dass nicht alle Mitarbeiter von Anfang an mit Ihnen an einem Strang ziehen werden. Es gibt die Unentschlossenen, die Sie motivieren müssen. Und es gibt wahrscheinlich auch einige Mitarbeiter, die Ihre Pläne nicht unterstützen und dies öffentlich oder versteckt zu verstehen geben. In einem zukünftigen Blog gehen wir darauf ein, wie Sie auf Basis von wissenschaftlichen Untersuchungen mit derartigen Situationen umgehen. Denn als Führungskraft ist es gerade in Krisensituationen und Change-Prozessen wichtig, ein Vorbild für die Mitarbeiter zu sein.

#4 Etablieren Sie Beziehungen mit Experten, die in Krisenzeiten helfen können

Eine gute Führungskraft kümmert sich schon früh um Maßnahmen für eine eventuelle Krise. Dazu gehört es auch, Beziehungen mit Experten zu pflegen. Diese können Sie im Krisenfall unterstützen, wertvolle Hinweise geben und eventuell auch einige Aufgaben übernehmen.

Der Vorteil einer frühen Vorbereitung auch Krisenexperten in das Netzwerk einzubeziehen besteht darin, dass ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden kann. Wer ohnmächtig auf die Intensivstation eingeliefert wird, kann sich den behandelnden Arzt nicht mehr selbst aussuchen. Diese Situation im übertragenen Sinne, gilt es für Sie zu vermeiden.

Denken Sie daran, dass Sie als Führungskraft nicht für alle Aufgaben selbst zuständig sein können. Entsprechend sollten Sie rechtzeitig lernen, zu delegieren. Unter anderem gilt es, andere Perspektiven zu erfragen. Denn obwohl Sie Ihr Unternehmen selbst am besten kennen, gibt es immer einen toten Winkel. Die Perspektiven von anderen Führungskräften und Experten, die bereits ähnliche Situationen durchlebt haben, sind in der Krise besonders wertvoll.

Umgeben Sie sich also mit anderen Führungskräften. Diese sind dann stark, wenn Sie und Ihr Unternehmen schwächeln. Sie ermöglichen es Ihnen, nicht alles selbst im Griff behalten zu müssen. Sie können sich auf das starke Team verlassen, das Sie rechtzeitig aufgebaut haben.

Unsere Empfehlung: Wenden Sie sich an Experten, wenn Sie Unterstützung benötigen. Unsere erfahrenen und vertrauenswürdigen Restructum Experten sind Ihre Ansprechpartner für die wirtschaftliche Krise. Außerdem sind wir Experten für den geschäftlichen Restrukturierungsprozess und helfen Ihnen und Ihrem Team so beim Krisenmanagement.

#5 Investieren Sie in stetige Weiterbildung

Zu guter Letzt sollten Sie als Führungskraft kontinuierlich in Ihre eigene Weiterbildung sowie in die Stärkung Ihres Unternehmens investieren. Warten Sie nicht bis zur nächsten Krise, um eine bessere Führungskraft zu werden oder um ein stärkeres Unternehmen zu gestalten. Die Kunst besteht darin, selbst zu guten Zeiten auf eine mögliche Krise vorbereitet zu sein. Dies wird am Beispiel der Corona-Pandemie, die viele Unternehmen in guten Zeiten unerwartet getroffen hat, deutlich.

In guten Zeiten haben Sie die Freiräume, sowohl finanziell als auch zeitlich, sich weiterzubilden und zu entwickeln. In der Krise kommen so viele zusätzliche Aufgaben auf Sie zu, dass eine Weiterbildung häufig hinten anstehen muss. Deshalb ist eine Weiterbildung zur richtigen Zeit später sehr wertvoll.

Als effektive Führungskraft sind Sie also auf Krisen vorbereitet. Sie sind außerdem in der Lage, Krisen zu erkennen und, wo möglich, abzuwenden. Sie handeln, bevor es zu spät ist. Dazu gehört auch, dass Sie immer auf dem neuesten Stand bleiben, was regionale und nationale Gesetze und Regelungen rund um das Thema Krisenmanagement angeht. Ein guter Restrukturierungsexperte hilft dabei, Sie über neue Entwicklungen zu informieren und das StaRUG zu Ihren Gunsten anzuwenden.