Inder Corona-Pandemie hat sich in Deutschland eine Debatte um Zombieunternehmen entzündet. Damit gemeint sind nicht mehr rentabel wirtschaftene Unternehmen, die wirtschaftlich “Scheintot” sind. Sie sind häufiger zu finden vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen. Diese werden in der Regel künstlich am Leben erhalten. So kommt es zu einem Zuwachs hoch verschuldeter Unternehmen mit einem unprofitablen Geschäftsbetrieb, die ihre Kreditzinsen nicht mehr bedienen konnten und können – eben jenen Zombieunternehmen.
Dieser Effekt wird unter anderem auch durch die von der Bundesregierung im März 2020 getroffenen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verstärkt, und zwar konkret durch die Aussetzung der Verpflichtung zur Insolvenzantragspflicht zunächst bis Ende September 2021. Dabei handelte es sich um eine kurzfristig sehr hilfreiche Maßnahme. Dank der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht konnten viele Unternehmen die Krise überstehen. Mittel- und langfristig ist jedoch die Frage, was mit ihnen in der Folge geschieht. Gerade staatliche Stützungsmaßnahmen geschahen oft in Form von Krediten, die irgendwann zurückgezahlt werden müssen. Aber auch schon vor der Corona-Krise war viel “billiges” Geld im Markt und hat die Zombifizierung vorangetrieben.
Was sind Zombieunternehmen?
In der Literatur und in Filmen handelt es sich bei Zombies um Tote, die wieder zum Leben erweckt werden. Zwar trifft dies nicht 1:1 auf Zombieunternehmen zu, aber diese sind zumindest wirtschaftlich am Ende. Sie können in der Regel ihren Kreditzinszahlungen nicht mehr nachkommen und sind daher nicht mehr profitabel oder schlicht “wirtschaftlich tot”. Unter den Experten gibt es keine Legaldefinition von “Zombieunternehmen”, doch vereinfacht dargestellt spricht macht von einem Zombieunternehmen, wenn die Kennzahlen des operative Geschäftsbetriebs nachhaltig verschlechtern, zum Beispiel mittelfristig die laufenden Zinskosten nicht mit eigenen Erträgen gedeckt werden können.
Typischerweise werden Zombies von jemandem zum Leben erweckt, der sie als Werkzeug einsetzen möchte. Zombieunternehmen werden künstlich belebt, indem die Frist für das Stellen eines Insolvenzantrags ausgesetzt wurde. Auch viel billiges Geld mit geringen Zinsraten oder umgewälzten Kredite lassenZombieunternehmen entstehen.
Es ist unklar, wie viele Zombieunternehmen es in Deutschland gibt. Denn viele von ihnen sind kleine und mittelständische Unternehmen, die nicht an der Börse notiert sind. Entsprechend ist die Dunkelziffer möglicherweise höher als erwartet und seit der Corona-Pandemie vermutlich noch deutlich gestiegen. Zudem besteht die Gefahr, dass gewinnschwache Unternehmen selbst starke Unternehmen “anstecken”, denn Forderungsausfälle bringen selbst gesunde Geschäftsmodelle schnell in Not.
Um zu vermeiden, dass auch Ihr Unternehmen zum Zombie wird, sollten Sie die Unternehmensstruktur und das Geschäftsmodell regelmäßig analysieren. Sollte Ihr Unternehmen keine Gewinne mehr abwerfen und die Erträge die Zinskosten nicht mehr decken, sollte Sie einen Spezialisten zu Rate ziehen. Eine Restrukturierung mit Hilfe des StaRUG kann dabei helfen, das unerwünschte Zombie-Dasein zu vermeiden.
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Die Auswirkung von Zombieunternehmen auf die Wirtschaft
Auf den ersten Blick scheint der Plan der Bundesregierung, Unternehmen in der Krise während der Pandemie durch die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht sowie mit billigen Krediten zu retten, sehr lobenswert zu sein. Aber dieser Ansatz birgt auch Gefahren. Denn die Zombieunternehmen haben keine echten wirtschaftlichen Perspektiven. Durch die Einmischung der Regierung können die selbstregulierenden Kräfte des Marktes nicht in der gewohnten Form agieren, was schnell eine negative Kettenreaktion in einzelnen Branchen bis hin zu der gesamten Wirtschaft auslösen kann.
Die derzeit günstigen Rahmenbedingungen können zu steigenden Zahlen an Zombieunternehmen führen. Es besteht die Gefahr, dass sich immer mehr Unternehmen anstecken, da die Marktlage selbst für gesunde Unternehmen schwieriger wird. Es könnte eine Kettenreaktion entstehen, die vielleicht so aussieht:
- Die finanziellen Lasten von Unternehmen in Schwierigkeiten werden in Form von Zahlungsausfällen an andere Akteure wie etwa an Vermieter, Lieferanten oder Banken übertragen.
- Zombieunternehmen binden Ressourcen wie Kredite, Investition, Lieferanten sowie Fachkräfte, ohne dabei wirklich produktiv und innovativ zu sein.
- Gesunde Unternehmen stecken sich an und laufen Gefahr, ebenfalls zu Zombies zu werden. Dies liegt daran, dass sie keinen Zugang zu wichtigen Ressourcen mehr haben, die sie benötigen, um die Nachfrage ihrer Kunden zu befriedigen.
- Die Gier der Zombieunternehmen führt oft dazu, dass ganze Branchen leiden. Somit wird der gesamte wirtschaftliche Fortschritt gebremst.
- In Deutschland gibt es mit dem Fachkräftemangel eine besondere Verwundbarkeit. Wenn die ohnehin zu wenigen Fachkräfte in gewisser Zahl in Zombieunternehmen gebunden sind, stehen sie dem Markt nicht mehr zur Verfügung.
- Selbst gesunde Unternehmen kommen auf einem Markt mit vielen Zombieunternehmen eventuell in finanzielle Schwierigkeiten.
Umso wichtiger ist es, dank intelligenter Sanierungsmaßnahmen dieser Gefahr vorzubeugen.
Zombieunternehmen Beispiele
Je nach Definition sind in Deutschland etwa 5% aller Unternehmen als Zombies einzustufen. Dabei handelt es sich um eine konservative Schätzung. Hinzu kommt, dass die Datensätze oft nicht vollständig und wenig repräsentativ sind. Daher gehen andere Schätzungen von einem Anteil von bis zu 17% aus. Dies wären etwa 300.000 Zombieunternehmen in Deutschland.
Ein Beispiel für ein Unternehmen, das kurz davor steht, zum Zombie zu werden, ist Thyssen Krupp. Der Stahl-Gigant aus Deutschland hat seit Jahren Probleme damit, seinen Zinszahlungen nachzukommen. Noch besteht die Geschäftsführung allerdings darauf, dass keine Zombie-Gefahr bestehe.
Ähnlich ist die Lage beim Sportwagenhersteller Aston Martin sowie bei der Fluglinie Norwegian Airlines. Beide stecken in finanziellen Schwierigkeiten und kämpfen um ihr Überleben. Spätestens nach der Corona-Pandemie wird sich zeigen, ob sie der Zombifizierung widerstehen konnten oder nicht.
Wie lassen sich Zombieunternehmen mithilfe von Restrukturierung vermeiden und wiederbeleben?
Das Zombie-Dasein ist sowohl in Filmen und Büchern als auch im wirtschaftlichen Leben keineswegs wünschenswert. Führungskräfte, die in ihrem Unternehmen erste Anzeichen für einen sinkenden Profit sehen oder eine “Zombifizierung” ihrer Branche beobachten, sollten daher rechtzeitig Alarm schlagen. Dabei hilft unter anderem ein intelligentes Frühwarnsystem.
Eine der besten Möglichkeiten, um das Zombie-Dasein zu vermeiden, besteht in der frühzeitigen Restrukturierung des Unternehmens. Gemeinsam mit Experten von Restructum können Sie die Vorteile des neuen Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetzes (StaRUG) für Ihr Unternehmen einsetzen. Dies erlaubt es Ihnen, rechtzeitig vor einer möglichenInsolvenz einen zielgerichteten finanziellen Restrukturierungsprozess zu durchlaufen und damit die eigene wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit zu stärken.
Dank der Restrukturierung können sich Unternehmen neu aufstellen, ohne einInsolvenzverfahren durchlaufen zu müssen. Stattdessen vereinbaren sie gemeinsam mit ihren Gläubigern im Rahmen der StaRUG-Regelungen einen Schuldenschnitt, der ihnen wieder Luft zum Atmen gibt. Dies erlaubt Ihrem Unternehmen, sich wieder zu erholen. Zudem schützt es vor einer Ansteckung durch Zombies, da Ihr Unternehmen widerstandsfähiger wird.
Bei der Restrukturierung konzentrieren wir uns auf die zugrunde liegenden finanziellen Ursachen der Unternehmenskrisen. Sie erhalten mithilfe passender Sanierungsmaßnahmen wieder ausreichende finanzielle Mittel für Investitionen und für die Neuausrichtung oder Wiederpositionierung auf dem Markt.
In enger Zusammenarbeit mit Ihnen gehen wir sicher, dass die eine mögliche Zombifizierung der Wirtschaft keine Gefahr für Ihr Unternehmen darstellt. Stattdessen arbeiten wir an langfristigen Lösungen. Für einengesunden Wettbewerb ohne “Untote”.
Bauen Sie mit einer Restrukturierung ein stärkeres, effizienteres und profitableres Unternehmen.
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