Mit einem Frühwarnsystem schützen Sie Ihr Unternehmen vor der Krise, bevor es zu spät ist. Im Rahmen einer Restrukturierung stellen Sie sich im mit dem System widerstandsfähiger auf, was das Risiko einer Unternehmenskrise deutlich reduziert.

Lesen Sie hier, wie Sie Unternehmenskrisen erkennen können, was es mit Risk Governance und operativen Risikomanagement auf sich hat, wie eine Strategische Corporate Governance das Frühwarnsystem umsetzt und wie Sie das System am besten einrichten.

1. Unternehmenskrisen erkennen und managen

Laut §1 des neuen Unternehmensstabilisierungs- und Restrukturierungsgesetzes (StaRUG) hat die Geschäftsleitung eines jeden Unternehmens die Pflicht zur Risikoüberwachung. Das bedeutet, dass Sie als Führungskraft Krisen früh erkennen und entsprechend managen müssen. 

Das Gesetz fordert also ein Krisenfrühwarnsystem, das es ermöglicht, drohende Krisen zu identifizieren und abzuwehren. Unabhängig von den gesetzlichen Erfordernissen ist die Krisenfrüherkennung die Voraussetzung für ein erfolgreiches Krisenmanagement. Oft genug können die nötigen Maßnahmen zum Erhalt des Unternehmens eingeleitet werden, bevor es „zu spät“ ist. 

Ein gutes System für die Krisenfrüherkennung sollte sowohl quantitative als auch qualitative Informationen auswerten. Die laufende Überwachung der Zahlen, aber auch der qualitativen Indikatoren zum Erfolg des Unternehmens, wie etwa die Mitarbeiterzufriedenheit oder der Ruf der Marke, sind ein wichtiger Bestandteil des Frühwarnsystems. 

Die verschiedenen Stadien einer Krise

Eine systematische Krisenvorsorge in Form eines Frühwarnsystems setzt voraus, dass sich das Management systematisch mit den Krisenphasen auseinandersetzt. So ist es möglich, Krisenanzeichen rechtzeitig zu erkennen. Zugleich können Sie bei entsprechender Aufmerksamkeit entsprechend auf das jeweilige Krisenstadium reagieren.

Tendenziell nimmt nämlich mit den Krisenstadien der Handlungsspielraum immer weiter ab. Dies unterstreicht die Wichtigkeit, Krisenanzeichen möglichst frühzeitig zu erkennen. Üblicherweise werden die Krisenphasen wie folgt definiert:

  1. Stakeholderkrise: Erste Anzeichen für eine drohende Krisen sind zum Beispiel Unstimmigkeiten in der Geschäftsführung, Informationsdefizite innerhalb der Leitung sowie ein schlechtes Betriebsklima. Ursache einer Stakeholderkrise sind auch oft nicht geklärte Fragen der Unternehmensnachfolge.
  2. Strategiekrise: Eine veraltete Unternehmensstrategie kann auf Marktveränderungen durch die Digitalisierung oder die Corona-Krise nicht Rechnung tragen. So kann es zu einer strategischen Krise kommen, die sich durch  zunehmende Wettbewerbsintensität und mangelnde Wachstumsmöglichkeiten bzw. sinkende Marktanteile ausdrückt.
  3. Rentabilitätskrise: Dieses Krisenstadium liegt vor, wenn beispielsweise rückläufige Umsätze eines kriselnden Unternehmens zu messbaren Verschlechterungen der Unternehmensleistungen führen. Typischerweise gehen in diesem Stadium Aufträge mit hohen Margen verloren, wodurch sich die Spielräume für Investitionen verengen. 
  4. Ertragskrise: Wenn Sie sich die Krisenstadien wie eine Ampel vorstellen, sind Sie bei der Ertragskrise schon im orangenen Bereich. Ein negatives Betriebsergebnis, dezimiertes Eigenkapital, verschlechterte Liquidität, operative Verluste, erhöhte Lieferantenverbindlichkeiten und eine zunehmende Fluktuation gehören hier zu den Warnzeichen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist es gemäß StaRUG Zeit die Unterstützung durch einen Chief Restructuring Officer.
  5. Liquiditätskrise: Kurz vor der Insolvenz gelangen Unternehmen in eine Liquiditätskrise. Sie verfügen über keine Liquidität mehr, sind nicht ausgelastet, haben Rückstände beim Finanzamt und bei Krankenkassen, und müssen Zahlungsziele großzügig ausnutzen. Dies führt schnell zu einem Vertrauensverlust bei Lieferanten und Kunden. 
  6. Insolvenz: Das letzte Stadium der Unternehmenskrise ist die Insolvenz. Wenn Sie alle Warnzeichen verpasst oder nicht rechtzeitig gegengesteuert haben, ist es oft zu spät für korrigierende Maßnahmen – umso wichtiger ist daher das Frühwarnsystem.
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2. Risikosteuerung aus strategischer Sicht – „Risk Governance“

„Risk Governance“ soll eine Risikosteuerung aus strategischer Sicht ermöglichen und eine ganzheitliche Ausrichtung ermöglichen. 

Als Führungskraft sollten Sie im Rahmen der Risk Governance zu fragen, was nötig ist, um unvorhergesehene Risikoereignisse, rechtzeitig zu erkennen und negative Folgen zu vermeiden.So ist es möglich, das Unternehmen gar nicht erst zu gefährden.

Idealerweise besteht die Risk Governance aus einem System zur Erkennung von Risiken sowie aus der proaktiven Risikosteuerung aus dem Unternehmen  heraus. Dazu gehört beispielsweise, dass im Unternehmen auf allen Ebenen eine Führungs,- Risiko- und Fehlerkultur implementiert wird, die es der Geschäftsführung erlaubt, Fehlentwicklungen rechtzeitig zu erkennen. Somit senden Sie eindeutige ethische Signale und schaffen einen wichtigen Standard, der das Risiko für eine Unternehmenskrise minimiert. 

3. Operatives Risikomanagement in Unternehmen

Zusätzlich zur Implementierung einer strategischen Risk Governance ist es wichtig, im Bedarfsfall operatives Risikomanagement zu betreiben und die einzelnen Geschäftsabläufe des Unternehmens regelmäßig und systematisch auf ihr jeweiliges Risikopotenzial hin zu analysieren.

Das operative Risikomanagement stellt insofern eine kontinuierliche Verbesserung der Prozesse dar. Ziel ist es, Maßnahmen zu ergreifen, bevor Fehlentwicklungen im Unternehmen  zu einer ernsthaften Krise führen.

4. Strategische Corporate Governance

Daneben ist ein strategisches Risikomanagement erforderlich. Dies kann auch als Corporate Risk Management oder strategische Corporate Governance bezeichnet werden. Hier überprüft das Management laufend, welche Marktrisiken es gibt.

Daraus erklärt sich, ob zum Beispiel die strategische Ausrichtung des Unternehmens zu verändern oder anzupassen ist. Ein Risikomanagement-Unternehmen hilft dabei, die Strategie anzupassen. Auch eine Restrukturierung gemäß StaRUG kann im Rahmen der neuen Strategischen Corporate Governance sinnvoll sein – dabei unterstützt Restructum Sie gerne.

5. Die Unternehmensplanung als Teil des Frühwarnsystems

Neben der Implementierung von Strukturen zum strategischen und operativen Risikomanagement ist eine integrierte Unternehmensplanung ein wesentlicher Bestandteil des Frühwarnsystems. Diese Planung sollte aus Plan-Gewinn- und Verlustrechnungen, Plan-Bilanzen und Liquiditätsplanung bestehen, um unter anderem die finanziellen Indikatoren zum Unternehmenserfolg im Blick zu behalten.      

Durch die Planung bzw. den Planungsprozess werden potentielle Risiken operationalisiert und frühzeitig erkennbar. Wichtig ist, dass die Planung ausgehend von der Buchführung zunächst den Status Quo analysiert und dann darauf aufbaut. So ist es möglich, geeignete Instrumente aus dem Bereich der Krisenfrüherkennung in die Planung einzubeziehen und zu nutzen.

Neben der Planung sollte auch ein regelmäßiger Soll-Ist-Abgleich mit den Werten aus dem Plan, wie etwa den anvisierten Unternehmenszielen, erfolgen. Bei Bedarf gilt es, basierend auf den Auswertungen die Planung zeitnah zu aktualisieren.

Die folgenden Vorteile ergeben sich aus der Unternehmensplanung:

  • Transparente, unkomplizierte Übersicht der laufenden Geschäftsentwicklung
  • Kombination mit Soll-Ist-Vergleich möglich
  • Frühwarnfunktion

Gerne unterstützt Sie  Restructum bei Aufbau und Verbesserung einer integrierten Unternehmensplanung als Teil des Frühwarnsystems.

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